Der bequeme Weg – sich vorführen lassen          

Wir alle kennen sie, die Einladung zum Vortrag eines Kunden oder eines Partners. Sie verspricht Einblick in ein komplexes Thema, verbunden mit wichtigen Learnings und Insider-Ausblicken in die Zukunft. Und dann kommt sie, die Präsentation. Eine sorgfältig strukturierte, bis in jedes Detail reichende Verästelung von Facts and Figures und Reasons und Why’s. Bullet Points und Charts, dass man sich in Deckung bringt, das Visier herunterlässt. Vor lauter Ästen sieht man den Baum nicht mehr. Es gibt so viel zu sagen, und es muss raus, weil es da und wichtig ist. Das erste Opfer der Präsentation ist der Präsentator, der sich von seinem Fakten-Konstrukt vorführen lässt.

Nur was nötig ist, statt alles was möglich ist          

Dabei ist diese Tortur völlig unnötig. Nach der Präsentation sollen die Zuhörer etwas nach Hause nehmen. Als Zuhörer kann Ihnen vor der Präsentation etwas Folgendes durch den Kopf gehen: 1. Ich bin interessiert, hoffentlich geht es nicht zu lange. 2. Vielleicht müsste man sich was aufschreiben, aber das ist mir jetzt doch zu mühsam. 3. Die kommen sicher alle draus. Was heisst das für Sie als Präsentator? Es heisst KISSS. Keep it short and simple but not stupid. Erzählen Sie nicht alles, was es über ein Thema zu sagen gibt. So interessant es aus Ihre Sicht auch sein mag. Erzählen Sie nur so viel, wie nötig ist, damit die Botschaft 100%ig ankommt. Das Publikum wird es Ihnen danken. Vor allem, wenn es Ihnen gelingt das Ganze unterhaltsam über die Bühne zu schaukeln.

Der unbequeme Weg – nehmen Sie die Leine in die Hand          

Zugegeben, es ist aufwendiger, eine Botschaft in eine eingängige Geschichte zu kleiden, als die vielen vom Team vorbereiteten Fakten in der vorbereiteten Logik herunterzubeten. Dabei sollten Sie nicht vergessen, dass eine Präsentation über die Botschaft hinaus auch SIE als Person und Redner vermittelt. Als Zeilenhüpfer in der Bleiwüste oder als souveräner Drachenläufer.

Sie entscheiden          

Was ist wichtig? Die Zahlenkolonne mit Kommastellen oder die generelle Entwicklung? Die ganze Fahrt durchs Jahr oder der Punkt, als Sie die Wende schafften? Fakten, Fakten, Fakten? Oder ein paar eindrückliche Beispiele? Sie entscheiden, wie wenig das Publikum nach Hause nehmen soll. Sie entscheiden, ob es das richtige und wichtige ist. DAS ist der Job.


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